Über die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg - DPSG
Ohne Abenteuer wäre das Leben tödlich langweilig.
Lord Robert Baden-Powell
Pfadfinden bei der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) bietet Kindern und Jugendlichen mehr als ein Abenteuer.Es bietet ganz viele Abenteuer:
- mit Freundinnen und Freunden Spaß haben,
- gemeinsam in der Natur unterwegs sein,
- Neues entdecken und ausprobieren,
- zusammen in der Gruppe das eigene Umfeld gestalten.
Pfadfinden ist aber immer auch ein persönliches Abenteuer. Denn es geht auch um den Einzelnen, um die ganz individuellen Stärken, die jede und jeder mitbringt. Und schließlich sind wir auch im Glauben unterwegs.
Unser Verständnis für die Welt beruht auf den Grundsätzen des christlichen Glaubens. Selbstverständlich übernehmen Pfadfinderinnen und Pfadfinder auch Verantwortung für die Natur und setzen sich für die Umwelt ein. Alles in allem macht Pfadfinden Kinder und Jugendliche zu starken und selbstständigen Persönlichkeiten und bietet ihnen Erlebnisse und Erfahrungen, die wertvoll für ihr weiteres Leben sind.
Gemeinsam auf dem Weg.
In der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene gemeinsam auf dem Weg. In Gruppen von Gleichaltrigen erleben Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene Gemeinschaft und übernehmen schrittweise Verantwortung für sich und die Gruppe. Dabei wird jedes Mitglied in seinen Wünschen und Hoffnungen ernstgenommen.
Die Aufteilung in die Alterstufen und deren Namen sind:
Stufenname | Altersgrenzen |
---|---|
Wölflinge | (von 8 bis zu 10 Jahren) |
Jungpfadfinder | (von 11 bis zu 13 Jahren) |
Pfadfinder | (von 14 bis zu 16 Jahren) |
Rover | (von 16 bis zu 20 Jahren) |
Leiter | (ab 18 Jahren) |
DPSG in der Kirche
Als katholischer Verband halten wir an den Grundsätzen des christlichen Glaubens fest. Das Wirken Jesu Christi ist Vorbild für unser Leben. Wir leben unseren Glauben im Pfadfinden und bringen uns aktiv ein. Mitglied in der DPSG kann aber jede und jeder werden – ganz unabhängig von der eigenen Konfession.
Unser Glaube zeigt sich in unserem Handeln: Die Kirche, die wir als Pfadfinderinnen und Pfadfinder sein wollen, gleicht einer Gemeinschaft am Lagerfeuer. Wir erfahren Gottes Feuer als Kraftquelle für unser Leben und unseren Glauben, das Wärme und Licht spendet. Unser Kirchenbild gleicht auch einem Hike. Wir sind gemeinsam auf dem Weg und helfen und unterstützen uns auch in schwierigen Abschnitten gegenseitig. Jesus Christus gibt uns mit seinem Leben und seiner frohen Botschaft Orientierung – wie die Kompassnadel, die zuverlässig nach Norden zeigt.
Wir als DPSG verfolgen das Ziel, die Welt im Sinne Jesu Christi zu gestalten und sie ein wenig besser zurückzulassen, als wir sie vorgefunden haben.
DPSG in der Gesellschaft
Pfadfinderinnen und Pfadfinder sind offen gegenüber allen Menschen. Das Pfadfinden ermutigt Kinder und Jugendliche dazu, Verantwortung für sich und ihre Mitmenschen zu übernehmen. In den Gruppenstunden und den Zeltlagern lernen sie, die Natur zu bewahren und Verantwortung für ihre Umwelt zu übernehmen. Schritt für Schritt eignen sich Pfadfinderinnen und Pfadfinder politisches Verhalten durch aktive Mitbestimmung an. Ebenso wird Inklusion gelebt, sie ist für die DPSG selbstverständlich.
Ob in der Gruppenstunde, im Stamm, innerhalb des Verbandes oder über dessen Grenzen hinaus – die Mitglieder der DPSG gestalten die Zukunft mit und streben nach Gerechtigkeit. Auf Bundesebene setzen wir uns in der politischen Jugendarbeit für Kinder und Jugendliche ein. Darüber hinaus engagieren sich die Pfadfinderinnen und Pfadfinder auch international. Das zeigt sich besonders lebendig in den verschiedenen Partnerschaften, die die DPSG mit weltweiten Pfadfinderverbänden pflegt. Unser Ziel ist es, Kinder und Jugendliche für den Einsatz für eine gerechte Welt fit zu machen.
Wölflingsstufe
(ab 7 Jahren)
Wölflinge sind aktiv, nachdenklich, neugierig, ruhig, wild, leise, laut, stark, kreativ, mutig, schlau, abenteuerlustig, verspielt, wagemutig, fantasievoll – vor allem aber einzigartig. Sie entwickeln ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten stets weiter. So vielfältig und bunt Wölflinge und ihre Persönlichkeiten sind, so verschieden sind auch die Lebenssituationen, in denen sie aufwachsen und groß werden.
Eine Wölflingsgruppe nennt sich Wölflingsmeute. Sie besteht aus bis zu 20 Wölflingen und dem Leitungsteam. Orange ist die Erkennungsfarbe der Stufe. Das Logo und Maskottchen der Wölflinge ist der "Wölfi".
Ziele der Wölflingsstufe sind:
- Kinder stärken:
Ziel in der Wölflingsstufe ist es, Kinder für ihr Leben zu stärken. Sie sollen ihre Interessen und Fähigkeiten erkennen. - Leben in Gemeinschaft:
In der Wölflingsmeute leben Kinder das Miteinander in einer Gruppe. Sie entscheiden sich selbst für die Gruppe und finden in ihr eine Gemeinschaft, in der sie sich wohlfühlen, sich einbringen und durch die sie Wertschätzung erfahren. - Mitbestimmung und Mitgestaltung:
Wölflinge erfahren in der DPSG, dass sie als aktive Mitglieder der Gesellschaft diese mitgestalten. - Sich dem Glauben nähern:
In der Wölflingsstufe können Kinder Spiritualität als wichtigen Bestandteil des Lebens entdecken.
Zeichen der Wölflinge sind:
- Wölflinge entdecken die Welt
- Wölflinge halten zusammen
- Wölflinge sind selbstbewusst
- Wölflinge mischen mit
- Wölflinge begegnen Gott
Jungpfadfinderstufe
(ab 11 Jahren)
Die Lebenswelten der Kinder im Alter der Jungpfadfinder*innen sind geprägt vom Übergang von der Kindheit in das Jugendalter und damit verbunden dem Beginn der Pubertät. Dabei bleibt die Familie noch der einflussreichste und wichtigste Faktor für das Aufwachsen der Kinder.
Die Gruppe der Jungpfadfinder*innen eines Stammes nennt sich Trupp (Großgruppe). Den Trupp bilden die Jungpfadfinder*innen gemeinsam mit ihren Leiter*innen. Die Farbe der Jungpfadfinderstufe ist Blau. Das Logo und Maskottchen der Junfpfadfinder ist der "Kobold".
Ziele der Jungpfadfinder sind:
- Verantwortung gegenüber sich selbst:
Jungpfadfinder*innen setzen sich mit der eigenen Gefühlswelt, ihren Interessen, Leidenschaften und Bedürfnissen auseinander. Sie hinterfragen, was sie fühlen, und sind in der Lage, so zu handeln, dass sie dabei Rücksicht auf ihre eigenen Gefühle nehmen. - Verantwortung gegenüber anderen:
Jungpfadfinder*innen finden in den anderen Truppmitgliedern Gleichgesinnte. Sie sind in der Lage, auch die Gefühle der anderen wahrzunehmen, und lernen, auf diese Rücksicht zu nehmen. - Verantwortung gegenüber Gott:
Mithilfe ihrer Leiter*innen reflektieren Jungpfadfinder*innen ihre Beziehung zu Gott. Sie beginnen, den vorgelebten Glauben zu hinterfragen, ihn für sich selbst zu entdecken und entwickeln ihn weiter.
Zeichen der Jungpfadfinder sind:
- Abenteuer Ich – finde dich selbst
- Abenteuer Trupp – finde Freund* innen
- Abenteuer Gesellschaft – misch dich ein
- Abenteuer Glaube – denk darüber nach
- Abenteuer Vielfalt – entdecke die Welt
- Abenteuer Leben – lass es krachen
Pfadfinderstufe
(ab 14 Jahren)
Während der Zeit in der Pfadfinderstufe durchlaufen die Jugendlichen die Pubertät mit all ihren Höhen und Tiefen und sind auf der Suche nach sich selbst und der eigenen Identität. War noch in der Jungpfadfinderstufe eher das Elternhaus der einflussreichste Faktor, übernimmt dies zunehmend der Freundeskreis. Neben dem Freundeskreis spielen auch Partnerschaften eine Rolle im Leben der Jugendlichen.
In der Regel besteht der Trupp der Pfadfinderstufe aus allen Pfadfinder*innen eines Stammes und ihrem Leitungsteam. Der Trupp (Großgruppe) besteht aus bis zu 25 Mitgliedern. Die Farbe der Pfadfinderstufe ist Grün. Das Logo der Pfadfinderstufe ist der Handabdruck mit DPSG-Lilie
Ziele der Pfadfinderstufe sind:
- Persönliche Entwicklung jeder*jedes Einzelnen:
In der Pfadfinderstufe entwickeln sich die Jugendlichen zunehmend zu eigenständig denkenden und handelnden Menschen. Pfadfinder*innen treffen ihre Entscheidungen bewusst und handeln danach. - Gemeinschaft:
Pfadfinder*innen leben in der Gemeinschaft ihres Trupps und ihrer Runde. Innerhalb dieser Gruppe entwickelt sich eine eigene Kultur mit eigenen Regeln. Pfadfinder*innen erleben sich als Teil der DPSG und der weltweiten Pfadfinder*innenbewegung. - Verantwortung für die Gesellschaft:
Die Jugendlichen in der Pfadfinderstufe setzen sich aktiv für andere ein und übernehmen Verantwortung. Dabei werden sie nicht nur in ihrem direkten Umfeld aktiv. Pfadfinder*innen verstehen, dass sie durch ihr Handeln Einfluss auf die Gesellschaft nehmen können. - Den eigenen Glauben finden:
Pfadfinder*innen setzen sich kritisch mit Spiritualität, Glaube, Kirche und anderen Religionen und Konfessionen auseinander. Dadurch gelangen sie zu eigenen Positionen und Überzeugungen.
Das Motto der Pfadfinderstufe "Wagt es" bedeutet:
- Wag es, dein Leben zu lieben!
- Wag es, deinen eigenen Lebensstil zu finden!
- Wag es, dein Leben aktiv zu gestalten!
- Wag es, den nächsten Schritt zu tun!
- Wag es, deine Meinung zu vertreten!
- Wag es, deine Augen aufzumachen!
- Wag es, dich für die Natur einzusetzen!
- Wag es, dich für Gerechtigkeit einzusetzen!
- Wag es, nach dem Sinn des Lebens zu suchen!
Roverstufe
(ab 16 Jahren)
Rover*innen werden in einem Umfeld groß, in dem schulische Bildung und berufliche Qualifizierung immer mehr der verfügbaren Zeit beanspruchen. Sie sind in unterschiedlichen Lebensbereichen einem hohen Entscheidungsdruck ausgesetzt. Die Rover*innenrunde kann dabei ein Rückzugsort zur Entschleunigung sein. Sie bietet auch einen geschützten Rahmen, um sich abseits von Schule und Beruf auszuprobieren und zusätzliche Kompetenzen zu erwerben, die auf dem weiteren Lebensweg hilfreich sind.
Das Leben der Rover*innen im Stamm findet in der Runde statt. Eine Rover*innenrunde besteht nach Möglichkeit aus sechs bis zwölf Mitgliedern. Die Farbe der Roverstufe ist Rot. Das Logo der Rover ist der Schriftzug "Rover" mit DPSG-Lilie statt dem "o"
Inhalte der Roverstufe sind:
- Rover*innen übernehmen Verantwortung:
Im Rover*innenalter ist es unausweichlich, in verschiedenen Bereichen Verantwortung zu übernehmen. Jugendliche müssen Verantwortung für sich selbst übernehmen und bewusst Entscheidungen treffen, die Konsequenzen für ihren weiteren Lebensweg haben. - Rover*innen probieren (sich) aus:
Zentrales Element der Rover*innenzeit sind gemeinsame Aktionen mit und in der Runde. Die Runde ist dabei der geschützte Raum, in dem diese Aktionen entwickelt und umgesetzt werden. Rover*innen haben immer den Anspruch, das Unmögliche zu tun und die Dinge neu und anders zu denken. - Rover*innen sind unterwegs:
Die DPSG ist Teil der weltweiten Pfadfinder*innenbewegung. Damit Rover*innen sich als Teil dieser verstehen, ist das Unterwegssein elementarer Bestandteil der Rover*innenzeit. Teil dieses Unterwegsseins ist die Begegnung von Rover*innen mit anderen Pfadfinder*innen, Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kulturen und Religionen. - Rover*innen sein motiviert:
"Man bereut nicht die Dinge, die man getan hat, sondern immer, was man nicht getan hat (Marc Aurel)". Das Zitat ermutigt dazu, viele Dinge auszuprobieren. Die Roverstufe bietet ihren Mitgliedern die Möglichkeit, die in diesem Alter neu gewonnene Freiheit reichlich auszuprobieren. Diese Freiheit motiviert die Mitglieder, neue Projekte, Fahrten und andere Unternehmungen anzugehen. - Rover*innen pflegen ihren eigenen Stil und ihre eigene Kultur:
Stil und Kultur sind fester Bestandteil der Identität der Roverstufe und schaffen eine Atmosphäre, in der sich die Rover*innen wohl fühlen.
Leiter*innen
(ab 18 Jahren)
Pfadfinden ist mehr als nur zelten und wandern. Beim Pfadfinden kann man sich ausprobieren, ohne dafür bewertet oder benotet zu werden. Es ist ein gemeinsames Abenteuer in der Gruppe, mit der man unterwegs ist.
Die Pfadfinder*innen sind in der DPSG in vier Altersgruppen eingeteilt. Was in den wöchentlichen Gruppenstunden oder auf einem Zeltlager passiert, entscheiden bereits die ganz Kleinen selbst. Doch zur Unterstützung brauchen sie ehrenamtliche Leiter*innen. Ihre Aufgabe ist es, die Kinder und Jugendlichen anzuleiten, sie zu begleiten und zu unterstützen.
Ihr bereitet Gruppenstunden, Aktionen und (Zelt-)Lager vor und erlebt sie gemeinsam mit der Gruppe. Das kostet Zeit und Energie, macht aber viel Spaß und bringt nebenbei auch noch tolle Erfahrungen, die sogar im Job weiterhelfen.
Das bringt's dir:
- Spaß und Gemeinschaft:
Pfadfinden heißt, dass wir Dinge gemeinsam tun. Wir lernen, uns in der Gruppe zu bewegen, unsere eigenen Interessen zu vertreten und die der anderen zu berücksichtigen. Als Leiter*in bist du Teil von ganz unterschiedlichen Teams: angefangen beim Leitungsteam, mit dem du deine Gruppe leitest, über die Leiter*innenrunde und den Stamm (Ortsgruppe) bis zur weltweiten Pfadfinder*innenbewegung – mit 38 Millionen Mitgliedern übrigens die größte Jugendbewegung der Welt! - Projekt- und Teamarbeit:
Es beginnt mit der Planung deiner ersten Gruppenstunde und endet vielleicht nach ein paar Jahren damit, dass du bei einem Jamboree (internationales Pfadfinder*innentreffen) mit mehreren tausend Teilnehmer*innen aus aller Welt hilfst. Kurzum: Die viel gerühmten Social Skills kannst du bei uns lernen – und das ganz nebenbei. Oder wie es schon der Gründer der Pfadfinderbewegung Lord Robert Baden-Powell nannte: via Learning by Doing. - Ausbildung:
Erfahrene Leiter*innen unterstützen die Neuen in der Praxisbegleitung, zudem gibt es eine Vielzahl an Kursen. So erfährst du, wie du eine Gruppenstunde planst, durchführst und reflektierst, wie du mit Streit und Notfällen umgehst, lernst Grundsätzliches in Erster Hilfe, rechtlichen Fragen und vieles mehr. Gefestigt werden diese Erfahrungen durch den einwöchigen Woodbadge-Kurs. Das ist eine international anerkannte Pfadfinder*innenausbildung und bietet dir spannende Selbsterfahrung.